"Wir wurzeln alle im Alltage.
Seine Gewohnheiten machen für die
meisten schlechthin das Leben aus.
In diesem Alltag, den bloss der unbesonnene
Élegant des Geistes bespöttelt, liegt etwas
sehr Grosses ... liegt unsere Cultur."
Michael Haberlandt: Cultur im Alltag. Wien 1900.



Mittwoch, 23. April 2014

FUNDSACHE NR. 57: Die Tücke des Objekts






Zum Welttag des Buches (der 23. April wurde 1995 von der UNESCO dazu erklärt) eine  Fundsache aus meiner Ratgeber-Sammlung, und zwar aus: "Knigge modern. Wie man heute miteinander umgeht, in 35 Kapiteln berichtet von Nina Alexander", in der sechsten Auflage 1972 im Herder-Verlag erschienen.

Darin befindet sich auch ein kleines Kapitel mit dem Titel "Die Tücke des Objekts". Hier erfährt man, dass es viele Möglichkeiten gibt, bei denen die Tücke des Objekts große Verlegenheit bringen kann: "Der vergessene Hosenreißverschluß, die Laufmasche, das geplatzte Kleid oder die verrutschte Zweitfrisur".  Ebenso stehe es mit "umgeworfenen Tassen, Flecken auf dem Tischtuch, Spritzern auf der Hose des Tischnachbarn oder einem Fleischstück, das aus Gummi scheint, sich lange dem Messer widersetzt, um dann plötzlich über den Tisch zu kollern".

Da solche Dinge von den Betroffenen oft gar nicht bemerkt werden, sei es ein Gebot der Höflichkeit, sie unauffällig darauf hinzuweisen und ihnen gegebenenfalls helfend zur Hand zu gehen: "Wer in einer solchen Situation 'Huch' schreit und aufspringt, macht alle Übrigen auf das kleine Unglück aufmerksam und die Sache nur noch schlimmer."



Keine Kommentare: