"Wir wurzeln alle im Alltage.
Seine Gewohnheiten machen für die
meisten schlechthin das Leben aus.
In diesem Alltag, den bloss der unbesonnene
Élegant des Geistes bespöttelt, liegt etwas
sehr Grosses ... liegt unsere Cultur."
Michael Haberlandt: Cultur im Alltag. Wien 1900.



Freitag, 27. Februar 2015

DRUCKSACHE NR. 41: Kriegs-Bilderbuch



© Privatbesitz, Wien

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Zur Zeit des Ersten Weltkriegs waren auch Kinder Zielgruppe für Propaganda: Neben der Schule spielten in diesem Zusammenhang unter anderem Spielsachen und Kinderbücher eine wichtige Rolle. 
Ein speziell an Kinder gerichtetes Buch publizierte etwa der Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal, der 1914 einen Mangel an geeigneten Kinderbüchern über große Figuren der Geschichte und zur Bildung der Vaterlandsliebe beklagt hatte. 1915 erschien sein von Franz Wacik illustriertes Werk mit dem Titel "Prinz Eugen der edle Ritter. Sein Leben in Bildern". Hofmannsthal erzählt darin nicht nur die Lebens- und Wirkungsgeschichte des Prinzen Eugen von Savoyen (dem während des Ersten Weltkriegs auch anderweitig gehuldigt wurde), er stellte den Feldherrn und dessen militärische Leistungen sowie seine Selbstdisziplin auch als Vorbild für die Soldaten des Weltkriegs dar.
Obige Abbildungen zeigen einige Seiten aus diesem Buch. Es handelt sich um ein Exemplar, das ein nicht näher bekannter Bub von seinem Onkel als Weihnachtsgeschenk erhalten hatte. Offensichtlich übte neben der Lektüre des Textes auch das Weltkriegsgeschehen bzw. die entsprechende Propaganda einen nachhaltigen Einfluss auf ihn aus, denn er nutzte die freien Flächen im Buch für eigene Zeichnungen - sie zeigen allesamt Soldaten und Kriegsszenen.   


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