"Wir wurzeln alle im Alltage.
Seine Gewohnheiten machen für die
meisten schlechthin das Leben aus.
In diesem Alltag, den bloss der unbesonnene
Élegant des Geistes bespöttelt, liegt etwas
sehr Grosses ... liegt unsere Cultur."
Michael Haberlandt: Cultur im Alltag. Wien 1900.



Dienstag, 30. Dezember 2014

ANSICHTSSACHE NR. 73: Notes of Berlin



AA Florastr_Pankow_Kerstin
Quelle

AA Reuterstr_NK_Julien-b
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Sprengelstr_Wedding_Marie
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"Notes of Berlin" ist laut Eigendarstellung ein Fotoblog, der sich als Hommage an all die Notizen versteht, die Berlin Tag für Tag im Stadtbild hinterlässt. Die oben gezeigten Fotos sind Beispiele aus den neuesten Beiträgen. Hier geht's zum Blog.









Sonntag, 28. Dezember 2014

ANSICHTSSACHE NR. 72: Wiener Schaufenster



 © Martin Frey



























In der Wienbibliothek im Rathaus ist nur noch bis 30. Dezember 2014 die Ausstellung "Vienna Windows - Auslage in Arbeit" mit Fotos von Martin Frey und Hanna Schimek zu sehen. Nähere Infos hier.
Obiges Foto zeigt eine Ausstellungs-Vitrine, gefüllt mit Dingen, die direkt aus einigen der fotografierten Auslagen stammen. 


Montag, 22. Dezember 2014

HÖRSACHE NR. 35: Geschenke


In der Sendereihe "Memo - Ideen, Mythen, Feste" auf Ö1 wird am Donnerstag, den 25. Dezember 2014 (19:05 Uhr) das Thema "Schenken - Tauschen - Spenden" behandelt. Die von Wolfgang Slapansky gestaltete Radiosendung gibt Einblicke in die Kulturgeschichte des Gebens und der Gaben. Im Hinblick auf die Frage, was historisch geschenkt wurde, sind auch einige Wortspenden von mir zu hören.  

Nähere Infos hier.


Samstag, 20. Dezember 2014

DRUCKSACHE NR. 38: Friederike Mayröckers Papierhaufen


Friederike Mayröcker wird heute 90 Jahre alt - aus diesem Anlass eine Passage aus einem Interview, das Iris Radisch zu ihrem 80. Geburtstag 2004 für Die Zeit mit ihr geführt hat:

IR: Befürchten Sie nicht, unter diesen ständig wachsenden Papierbergen selbst zu verschwinden?
FM: Nein, dazu sind sie mir zu vertraut, auch wenn ich nicht weiß, was in diesen Haufen ist.
IR: Alles wäre viel übersichtlicher, wenn Sie Hefte oder Ordner verwendet hätten.
FM: Nein, es mussten fliegende Blätter sein.

Das ganze Interview gibt es online hier.

 

ANSICHTSSACHE NR. 71: Baum oder nicht Baum


Bücherbaum in der Ausstellung „Baum-Zeit“ © ÖMV


Im Österreichischen Museum für Volkskunde (Gartenpalais Schönborn, Laudongasse 15-19, 1080 Wien) ist noch bis 15. Februar 2015 die Ausstellung "Baum-Zeit! Vor und nach dem Fest" zu sehen: Es geht um die Aufzucht, Verwendung und Nachnutzung von Weihnachtsbäumen (nähere Infos hier).
Kathrin Pallestrang, eine der Kuratorinnen der Ausstellung, erläutert für diesen Blog die Geschichte des Christbaums und der Ersatz-Christbäume: 

Ersatzbaum und Baumersatz zu Weihnachten

Das Weihnachtsfest ist seit der Verbreitung des Christbaumbrauchs im 19. Jahrhundert gedanklich untrennbar mit diesem verbunden. Der geschmückte Tannenbaum wurde zum dominanten Symbol für Weihnachten, genauer für die sentimentale Idealvorstellung vom Weihnachtsfest wie sie im Biedermeier erfunden und fixiert wurde. Weihnachten war in dieser Zeit im städtischen Bürgertum von einem kirchlich begangenen zu einem familiären Fest geworden, das darüber hinaus die Bestätigung der Kleinfamilie selbst zum Inhalt hat. Aus dem evangelischen Norden Europas, wo der geschmückte Nadelbaum als Versinnbildlichung des Lebensbaums im Paradies diente, wanderte der Brauch über großbürgerliche und adlige Familien in den katholischen Süden. Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 sowie die beiden Weltkriege trugen zur allgemeinen Verbreitung des Christbaums bei: In Lazaretten und Unterkünften standen Weihnachtsbäume, und die Soldaten brachten diese Idee nach Hause mit.
Der geschmückte Baum dominierte außerdem bald andere weihnachtliche Festelemente und die Druckgrafik; Lieder und Weihnachtsgeschichten, in deren Zentrum der Baum steht, trugen dazu bei, die Verknüpfung von Baum und Fest in alle sozialen Schichten zu verbreiten. Der Symbolgehalt der Tannenbaumform wurde dabei so stark, dass der lebende Baum durch einen künstlichen ersetzt werden konnte. Bereits im 19. Jahrhundert standen künstliche Christbäume in Verwendung. Die Ersatzbäume funktionieren fast genauso so gut wie echte. Noch dazu haben sie von vornherein Idealmaße, verlieren keine Nadeln, müssen nach dem Fest nicht entsorgt werden und sind preisgünstig, weil wiederverwendbar.
Im Internet finden sich zahlreiche Tipps, wie ein Baumersatz hergestellt werden kann. Häufig dienen dazu aufgestapelte Bücher. Leitern, Fotostative und andere Gestelle kommen zum Einsatz. Dennoch hat sich weder der Ersatzbaum noch der Baumersatz völlig durchgesetzt. Häufig sind es gerade die WeihnachtsskeptikerInnen, die einen Ersatz aufstellen, und sich so vom Fest distanzieren. Ein künstlicher Baum ist eben nicht echt, daher ist auch das Fest nicht echt bzw. nicht ernst gemeint. Und möglicherweise wollen viele WeihnachtsanhängerInnen wiederum gerade aus diesem Grund einen echten Baum. Die Lieder und Geschichten zur Weihnachtszeit beschreiben schließlich die Nadeln, die Rinde und vor allem den Tannenduft. 



Seifenspender in Weinachtsbaumform
Foto: Maximilian Pramatarov © ÖMV



Montag, 15. Dezember 2014

TERMINSACHE NR. 78: Dinge - Praktiken - Diskurse (CFP)



Am 13. und 14. November 2015 findet an der Universität Wien eine vom Institut für Europäische Ethnologie und dem Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte verantstaltete Tagung zum Thema "Treffpunkte: Dinge - Praktiken - Diskurse" statt:

Call for Papers
Treffpunkte: Dinge – Praktiken – Diskurse

Tagung, 13./14. November 2015, Universität Wien
Veranstalter: Franz X. Eder, Oliver Kühschelm, Klara Löffler, Brigitta
Schmidt-Lauber

Dinge lassen sich immer von mehreren Seiten betrachten. Dennoch nehmen
auch in den historischen Kulturwissenschaften Praxeologie und
Diskursforschung allzu oft nur eine Seite – entweder die der Praktiken
oder die der Diskurse – in den Blick. In beiden Fällen werden Dinge meist
bloß als Ansatzpunkt oder Ausdrucksmittel behandelt, angesiedelt am
unscharfen Rand des jeweiligen Fokus. Die geplante Tagung setzt sich zum
Ziel, die eingespielte Separierung von Ding-, Praxis- und Diskursanalyse
in Frage zu stellen und aufzubrechen. Sie will diskutieren, wie die
Befassung mit Dingen und ihren Materialitäten sowie diskursanalytische und
praxeologische Ansätze einander nicht nur befruchten, sondern vor allem
ergänzen können – mehr noch: unserer Ansicht nach ergänzen müssen.

Dinge verfügen über Präsenz, sind sperrig, belegen Platz, fordern
Aufmerksamkeit. Sie haben oder nehmen Anteil an Handlungen, ebenso stehen
oder stellen sie sich ihnen oft entgegen. Sie öffnen einen Raum des Denk-,
Sag- und Zeigbaren, wie dieser umgekehrt Handlungspotentiale von Dingen
konstituiert. Ihre Handlungsmacht, aber auch deren Grenzen erweisen sich
zudem in Praktiken, den routinisierten und habitualisierten Formen des
kollektiven und individuellen Handelns.
Praxeologische und diskursanalytische Modelle mittels einer angemessenen
Analyse des Dinglichen – und zu einer solchen – zusammenzuführen,
betrachten wir als eine grundsätzlich interdisziplinäre Aufgabe. Wir
richten daher unseren Aufruf an Kolleg/inn/en aus unterschiedlichsten
kultur- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen wie der
Geschichtswissenschaft, der Europäischen Ethnologie/empirischen
Kulturwissenschaft/Kulturanthropologie, der Soziologie, Kunstgeschichte
u.a.m.

Folgende Fragen und Themenfelder erscheinen uns besonders relevant:
* Fragen nach dem Begriffsverständnis und -gebrauch von Ding/en,
Diskurs/en, Praktik/Praxis als Basis der interdisziplinären Verständigung
* theoretische und konzeptionelle Überlegungen darüber, wie Dinge,
Praktiken und Diskurse zusammengebracht und gemeinsam erforscht werden
können
* wissenschaftshistorische Studien, die Konjunkturen von Objekt-, Praxis-
und Diskurstheorie/n in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit erklären
* Konzepte und Angebote für Forschungsdesigns, empirische Zugänge und
Verfahren, die es ermöglichen, Dinge, Praktiken und Diskurse in ihren
Wechselbeziehungen zu untersuchen
* empirische Forschungen, die anhand konkreter Fragestellungen materielle
Kultur in praxeologischen und diskursiven Zusammenhängen analysieren

Willkommen sind Tagungsbeiträge, die sich diesen und verwandten
Problemstellungen in theoretischer, methodologischer oder/und empirischer
Weise nähern und mit den Schnittfeldern von Dingen, Diskursen und
Praktiken in der historisch-kulturwissenschaftlichen Forschung
beschäftigen.
Eine Publikation der Tagungsbeiträge ist geplant.

Senden Sie ein 1-2seitiges Abstract (3.-4.000 Zeichen) an
alexandra.rabensteiner@univie.ac.at.
Einsendeschluss: 31. Januar 2015

 

Samstag, 13. Dezember 2014

FOTOSACHE NR. 42: Weihnachtspakete für die Front


Pakete für "Weihnachten im Felde", 1914 (Ausschnitt)


Heute geht es in meiner Fotoglosse im Extra der Wiener Zeitung um Weihnachtsvorbereitungen vor 100 Jahren: 1914, im ersten Jahr des Ersten Weltkriegs, stellten Frauen an der "Heimatfront" Weihnachtspakete für die Soldaten im Feld zusammen. Gefüllt waren sie unter anderem mit Lebkuchen - nicht nur ein traditionelles Weihnachtsgebäck, sondern auch stabil genug, um den Transport gut zu überstehen.    

Mittwoch, 10. Dezember 2014

TERMINSACHE NR. 77: Moralische Produkte (CFP)



Die Gesellschaft für Technikgeschichte plant in Kooperation mit dem Gesprächskreis für Technikgeschichte eine Tagung zum Thema "Moralische Produkte - Politik und Ethik von Artefakten" (8.-10. Mai 2015, Potsdam). Die Tagung operiert mit einem weiten Technikbegriff: Inkludiert werden nicht nur technische Güter und Systeme, sondern ganz allgemein Gegenstände, die die Basis der vormodernen und modernen Gesellschaften bilde(te)n. 
Nähere Infos hier.
Deadline für Vortragsangebote: 18. Jänner 2015.


Sonntag, 7. Dezember 2014

FOTOSACHE NR. 41: David Foster Nass


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Der deutsche Fotograf David Foster Nass legt in seiner Arbeit nicht nur einen Schwerpunkt auf Architektur, er hat auch einen Blick für Alltagsdinge. Mehr von ihm gibt es hier und hier.