"Wir wurzeln alle im Alltage.
Seine Gewohnheiten machen für die
meisten schlechthin das Leben aus.
In diesem Alltag, den bloss der unbesonnene
Élegant des Geistes bespöttelt, liegt etwas
sehr Grosses ... liegt unsere Cultur."
Michael Haberlandt: Cultur im Alltag. Wien 1900.



Mittwoch, 11. November 2015

ANSICHTSSACHE NR. 83: Stammbücher und Poesiealben



© ÖMV/Österreichisches Museum für Volkskunde


Im Österreichischen Museum für Volkskunde in Wien ist noch bis zum 22. November 2015 eine Ausstellung zum Thema "Denk an mich! Stammbücher und Poesiealben aus zwei Jahrhunderten" zu sehen (nähere Infos hier). 
Hier ein kleiner Text dazu von Nora Witzmann, der Kuratorin der Ausstellung: 

In der Ausstellung "Denk an mich!" geben die Seiten und Blätter der Alben und Kassetten ihre gehüteten Einträge in Schönschrift, die persönlichen Widmungen und den reichen Bildschmuck preis. Was im 16. Jahrhundert im reformatorischen Umfeld der Universität Wittenberg begann, wurde im Biedermeier zur Domäne der Frauen. Schwärmerische Liebe und Beteuerungen inniger Freundschaft finden sich darin neben sentimentalen Sprüchen und stereotypen Versen. Das Vergissmeinnicht ist allgegenwärtig. In Kinderhänden, vor allem im Besitz der Mädchen, waren sie noch bis in die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Must-have. Die Glanzbilder wurden in dieser Zeit von Aufklebern abgelöst, die persönliche Handschrift aber war geblieben.


Keine Kommentare: