Unter dem Titel "Der Blumenflor des Winters" erschien im Jahr 1866 in Waldheim's Illustrirten Monatsheften ein Beitrag über Schneekristalle (samt obiger Abbildung). Neben einigen naturwissenschaftlichen Betrachtungen und der Empfehlung, ein Vergrößerungsglas zur Hand zu nehmen, um diesen verkannten Gebilden die ihnen gebührende Aufmerksamkeit und Bewunderung zukommen lassen zu können, enthielt der Artikel auch speziell an die Damen gerichtete Anregungen:
Wir haben nicht die Absicht, das Gebiet der Modezeitungen zu verletzen und die Privilegien der letzteren zu usurpiren, um Vorlagen für Stickmuster zu empfehlen, aber wir glauben, daß wir, ohne unserer Würde zu nahe zu treten, noch der unseres Gegenstandes, die Blumen, die wir beschrieben haben, der Beachtung unserer schönen Leserinnen empfehlen dürfen. Sie gäben vortreffliche Muster für Stickereien. Die verschiedenartigsten Formen kann man sich selbst beschaffen, indem man diese Schneekrystalle abzeichnet; man kann sie dabei bis zu jedem beliebigen Umfang vergrößern, ohne ihre Schönheit dadurch im mindesten zu gefährden. Ein ziemlich rasches Auge und eine flinke Hand sind dazu nothwendig, um die Details aufzufassen, bevor sie hinwegschmelzen, aber einige Uebung wird bald gewandt machen und man wird finden, daß die geometrische Gestaltung das Zeichnen sehr erleichtert; [...] erlauben wir uns diese Bemerkungen nur mit bescheidenster Reserve, und geben die etwa brauchbaren Winke mit größter Uneigennützigkeit; wir geben zu, daß wir in Stickmustern nicht kompetent sind und möchten um alles in der Welt nicht in den Verdacht kommen, als hätten wir es auf einen Plunderkorb mit Schneekrystallen abgesehen, oder auf ein Paar Pantoffeln mit Schneeblumen.
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