"Wir wurzeln alle im Alltage.
Seine Gewohnheiten machen für die
meisten schlechthin das Leben aus.
In diesem Alltag, den bloss der unbesonnene
Élegant des Geistes bespöttelt, liegt etwas
sehr Grosses ... liegt unsere Cultur."
Michael Haberlandt: Cultur im Alltag. Wien 1900.



Donnerstag, 31. Oktober 2013

ANSICHTSSACHE NR. 41: Gruseln und sparen - Halloween meets Weltspartag




Poster fom the Poster Collection Traimer (Vienna, Austria 1957). Savings Bank advertising. Cartel de la Caja de Ahorros 1957. Affiche de la Caisse d'épargne. (ウィーンのポスターコレクション)
Heinz Traimer: Sparkassenwerbung von 1957. (Plakat im Wiener-Strassenbahn-Format 37 x 32 cm)


Halloween (oder Hallowien, wie es in Wien gerne genannt wird) ist mittlerweile auch ein österreichischer Brauch, was sich 2013 sogar in einem Sondermarkenblock der Österreichischen Post manifestiert. Entsprechendes Dekorationsmaterial und Accessoires unterschiedlichster Art hält seit Jahren jeder Supermarkt bereit, verkleidete Kinder und Bad Taste-Parties für Erwachsene sind auch hierzulande fixer Bestandteil des 31. Oktober (sehr nette historische Halloween-Kostüme - allerdings nicht aus Österreich - gibt es hier, hier und hier zu sehen). Allein in Wien werden heuer laut Standard-Bericht 11 Millionen Euro für Halloween ausgegeben. 
Eine beachtliche Summe, die man auch anders investieren könnte, wie Kritiker dieses "importierten" Brauches gerne ins Feld führen. Und natürlich könnte man dieses Geld auch sparen - schließlich ist der 31. Oktober (in Österreich seit 1925) auch Weltspartag.   


Heinz Traimer: Weltspartagsplakat der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien, um 1958/59


Der Grafiker Heinz Traimer (1921-2002) hat dem Weltspartag ebenso wie der Sparkassenwerbung von 1954 bis 1980 in Form zahlreicher Plakate eine konkrete Gestalt verliehen. Sein Werk wurde vom Wiener Kunsthistoriker Matthias Bechtle im Rahmen einer Diplomarbeit aufgearbeitet und kann jetzt auf einer ebenfalls von Bechtle erstellten Website zur Sammlung Traimer besichtigt werden - hier finden sich zahlreiche Beispiele für Plakate rund um das Thema Sparen (darunter die beliebten Sparefroh-Plakate) sowie informative Texte zu Leben und Werk Traimers. 


Kauf kein Kamel - Wer spart hat mehr vom Geld. Plakatentwurf für die Sparkasse von  Heinz Traimer (um 1959, DIN A4). Humoristische Werbung.
Plakatentwurf für die Sparkasse von Heinz Traimer (um 1959, DIN A4).


Mittwoch, 30. Oktober 2013

TERMINSACHE NR. 46: Volkskunde - Museum - Stadt



Vom 7. bis 8. November 2013 findet im Österreichischen Museum für Volkskunde in Wien ein von Birgit Johler und Magdalena Puchberger konzipierter und organisierter Workshop zum Thema "1930–1950. Volkskunde - Museum - Stadt" statt (
im Rahmen des mehrjährigen, vom Austrian Science Fund/FWF geförderten Projektes „Museale Strategien in Zeiten politischer Umbrüche. Das Österreichische Museum für Volkskunde in den Jahren 1930-1950“ - Infos dazu hier).


Ankündigungstext:


Der Titel deutet die Eckpunkte des Workshops an: Der begrenzte Forschungszeitraum von 20 Jahren bildet die politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Rahmung der im Workshop zu verhandelnden Perioden: Erste Republik, austrofaschistischer Ständestaat, Nationalsozialismus und Zweite Republik sollen konzentriert behandelt werden und dennoch Platz für breite Kontextualisierung, für qualitative ‚Tiefenbohrungen‛ wie auch für vergleichende Herangehensweisen bieten.

Volkskunde – Museum – Stadt steht für die zeitgenössisch zu verfolgenden Bereiche Wissenschaft und Wissen im volkskundlichen Feld, das Museum als Institution und Ort der (Re)Präsentation und Interaktion, sowie die spezielle Formierung des Feldes in der einzigen österreichischen Großstadt dieser Jahre – Wien.

Der Workshop thematisiert und diskutiert zum einen Desiderata in der bisherigen Darstellung des Wiener Museums für Volkskunde, damit zusammenhängend auch in der bisherigen volkskundlichen Fachgeschichtsschreibung. Weiters sollen unterschiedliche Positionen und Aspekte der Wissen­schaftsgeschichte, hier insbesondere die Verbindung von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, der volkskundlichen/europäisch-ethnologischen Fachgeschichte, der Museumswissenschaft, der aktuellen Stadtforschung, Alltags- und Popularkulturforschung, Studien zu Akteuren und Netzwerken etc. für das Forschungsvorhaben vielfältige Bezüge eröffnen und so die Perspektiven auf die Wiener volks­kundliche Museumsinstitution und auch auf das Fach erweitern. Neben Fragen zu Inhalten und Schwerpunkten einer konkreten historisch-empirischen Forschung und Darstellung sollen theoretische und methodische Zugänge sowie Potentiale und Schwierigkeiten in der Verwendung von bestimmten Termini/Terminologien erörtert werden.


 

Programm:

Donnerstag, 7.11.2013

13.30, Begrüßung, Einleitung: Matthias Beitl, Konrad Köstlin (Wien)

13.45–14.30, Einführung
Birgit Johler und Magdalena Puchberger (Wien): 1930–1950: Museum für Volkskunde, Wien

14.30–15.00, Kaffeepause

15.00–15.45
Lioba Keller-Drescher (Tübingen): Lost World oder Etwas hat überlebt? - Aspekte historisch-ethnografischer Wissensforschung

15.45–17.15, Über die Zeiten: Kontinuitäten und Brüche volkskundlichen Wissens
Michael Greger (Graz): „…unter den schützenden Fittichen des deutschen Aares…“. P. Romuald Pramberger (1877–1967) in der Forschungs- und Lehrgemeinschaft „Das Ahnenerbe“ der SS
Herbert Nikitsch (Wien): „Volkskunde für Jedermann“. Fachgeschichtliche Assoziationen zu einer „volkstümlichen Darstellung unserer Volkskultur“ anno 1950
Kommentar: Heidemarie Uhl (Wien), Jens Wietschorke (Wien)


Freitag, 8.11.2013

9.30–10.15
Reinhard Johler (Tübingen): Epochen/Grenzen der österreichischen Volkskunde

10.15–10.30, Kaffeepause

10.30–13.00 (inkl. kurze Pause), Volkskulturelle Praktiken in der Großstadt
Iris Mochar (Wien): Von Volksliedgesang und Volkssängern. Singen in Wien um 1930: Ländliches, Lokales und Urbanes im Widerspruch?
Magdalena Puchberger (Wien): Weltanschauliche Verortungen: Puppenspiel und Volkskunde im Spannungsfeld zwischen Groß-, Klein- und Vorstadt
Sabine Imeri und Franka Schneider (Berlin): Volkskundliches Milieu und urbane Praktiken. Von Lichtbildvorträgen, Sonntagsausflügen und Trachtenfesten in Berlin vor 1945 

Kommentar: Siegfried Mattl (Wien), Brigitta Schmidt-Lauber (Wien)

13.00–14.30, Mittagspause

14.30–16.00, Handlungs(spiel)räume im Nationalsozialismus
Birgit Johler (Wien): Zu den „kriegswichtigen Aufgaben“ des Museums für Volkskunde im Nationalsozialismus. Konstruktionen, Handlungen, Vermittlungen
Petra Svatek (Wien): „Raum“ und Volk: Hugo Hassinger und die Südostdeutsche Forschungsgemeinschaft 1931–1945
Kommentar: Mitchell Ash (Wien), Elisabeth Timm (Münster)

16.00–16.30, Kaffeepause

16.30–17.30, Abschlussdiskussion, Moderation: Elisabeth Timm



Dienstag, 29. Oktober 2013

FUNDSACHE NR. 35: Ein höflicher Roboter





Auf der Erfinder-Ausstellung in Kassel wurde dieser sechs Zentner schwere Roboter im Jahr 1961 dem staunenden Publikum vorgestellt. Er begrüßte die Besucher mit Handschlag und einem Blumenstrauß. Sein Name war Sabor und er konnte Feuer geben, Samba tanzen und Fragen beantworten. Per Fernsteuerung gehorchte er seinem "Herrn und Meister" auch noch auf große Entfernung, wie die Zeitschrift Hobby, aus der diese Abbildung stammt, informierte. Das Foto zeigt eine für die damalige Zeit typische Szene bzw. Roboter-Inszenierung: Ein "höflicher" Roboter begeistert eine gut aussehende Dame mit einer zuvorkommenden und hilfreichen Geste.

Diese Fundsache ist eine gute Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass die Roboter-Ausstellung im Technischen Museum Wien bis 8. Dezember 2013 verlängert wurde.


Montag, 28. Oktober 2013

DRUCKSACHE NR. 26: Texte von Anton Tantner online



Verschiedene Monographien und Aufsätze des Wiener Historikers Anton Tantner können online gelesen werden - eine Liste findet sich hier (neben Texten über seine Schwerpunktthemen Hausnummerierung und Adressbüros zum Beispiel auch seine Diplomarbeit über "Schlurfs. Annäherungen an einen subkulturellen Stil Wiener Arbeiterjugendlicher").


Donnerstag, 24. Oktober 2013

FOTOSACHE NR. 22: Ein Hotel im Gebirge



© Archiv Susanne Breuss


Das Hotel Pragser Wildsee in den Dolomiten ist nicht nur im Hinblick auf die Entwicklungsgeschichte des Südtiroler Tourismus interessant, sondern auch in zeithistorischer Hinsicht - hier landeten am Ende des Zweiten Weltkriegs zahlreiche prominente KZ-Häftlinge, darunter der ehemalige österreichische Bundeskanzler Schuschnigg.
Morgen (Freitag, 25. Oktober) erscheint im Rahmen meiner Fotoglosse im Extra der Wiener Zeitung eine kurze Geschichte dieses typischen Jahrhundertwendehotels in der alpinen Ausprägung (mit einer anderen Ansichtskarte als Abbildung). 



Dienstag, 22. Oktober 2013

DRUCKSACHE NR. 25: Fremdes Essen


Maren Möhrings Habilitation ist bereits vergangenes Jahr unter dem Titel "Fremdes Essen. Die Geschichte der ausländischen Gastronomie in der Bundesrepublik Deutschland" in Buchform erschienen - jetzt gibt es auf hsozkult eine ausführliche Besprechung von Manuel Schramm dazu.


Montag, 21. Oktober 2013

WILD THING NR. 1: Auto-Klimamaske





"Der nächste Schnupfen kommt bestimmt, dachte dieser Fahrer wohl, ehe er sich die neue Auto-Klimamaske über den Kopf zog. Warmluftbehandlung ist immer noch das beste Mittel gegen Schnupfen."
(Hobby Nr. 26/1962)



Freitag, 18. Oktober 2013

TERMINSACHE NR. 45: Papier im Mittelalter



In Heidelberg findet vom 14. bis 15. November 2013 eine Konferenz zum Thema "Papier im Mittelalter. Herstellung und Gebrauch" statt - nähere Informationen und das Tagungsprogramm gibt es auf hsozkult.


Montag, 14. Oktober 2013

ANSICHTSSACHE NR. 40: Wandbemalungen in Joseph Haydns Wohnung in Eisenstadt



© Susanne Breuss, 2013 
Freigelegte historische Farbschichten an der Wand von Raum 2



Im Haydn-Haus in Eisenstadt sind in der ehemaligen Wohnung von Joseph Haydn (er wohnte dort mit seiner Frau Maria Anna Aloysia Apollonia Keller von 1766 bis 1778) im Rahmen der Dauerausstellung  "Haydn bürgerlich" nicht nur Aspekte seines musikalischen Schaffens dargestellt, sondern auch sein Privatleben und seine Wohnsituation. Obwohl kaum Originalobjekte erhalten sind (nicht zuletzt deswegen, weil vieles durch zwei Brände zerstört worden ist), macht dieser Teil der Ausstellung sein Leben in "Zimmer, Kuchl und Cammer" ansatzweise nachvollziehbar.
Im Zuge der Restaurierung der Wohnung vor wenigen Jahren wurden die für bürgerliche Wohnverhältnisse überraschend bunten Wandbemalungen aus seiner Zeit freigelegt - einige Details sind auf diesen Fotos zu sehen.  
Im Museumsshop leider nur in einer eher hässlichen Umsetzung als Kühlschrankmagnet erhältlich: Die Worte, die Joseph Haydn in seinen letzten Lebensjahren auf seine Visitenkarten drucken ließ, um sich für ungeliebte Einladungen zu entschuldigen: "Hin ist all meine Kraft, alt und schwach bin ich".  




© Susanne Breuss, 2013


© Susanne Breuss, 2013


© Susanne Breuss, 2013



Sonntag, 13. Oktober 2013

DRUCKSACHE NR. 24: Dinge und materielle Kultur im Bayerischen Jahrbuch für Volkskunde



Die Ausgabe 2013 des Bayerischen Jahrbuchs für Volkskunde legt den Schwerpunkt auf Dinge und materielle Kultur.

Aus dem Inhalt:

Hans Peter Hahn: Vom Eigensinn der Dinge

Gudrun M. König: Wie Dinge zu deuten sind. Methodologische Überlegungen zur materiellen Kultur
Gabriele Mentges: Politische Anthropologie und materielle Kultur. Überlegungen am Beispiel einer postsowjetischen Gesellschaft in Zentralasien
Birgit Speckle: Wert-voll! Bier- und Brotmarken aus Unterfranken. Eine Dokumentation geldloser Abrechnungs- und Zahlungssysteme



Samstag, 12. Oktober 2013

FOTOSACHE NR. 21: Ein inszenierter Motorrad-Unfall



© Archiv Susanne Breuss

 

Nein, es ist kein Unfall, auch wenn die Beschriftung dieser Aufnahme genau das behauptet, und der erste flüchtige Blick zu solcher Deutung verleitet. Das Foto ist das letzte einer kleinen, im September 1933 aufgenommenen Serie, fein säuberlich in ein Album geklebt und mit Anmerkungen versehen. Die Bilder dokumentieren einen Motorradausflug zwischen Lambach und Gmunden. Die Ausflügler: vier junge Männer, zwei junge Frauen, und – stets als Schatten präsent – eine weitere fotografierende Person. Der Eindruck, den die Gruppe vermittelt: verwegen-professionell. Besonders die Frauen wirken so. Sie stecken in Ledermänteln und Stiefeln, während die Männer betont hemdsärmelig auftreten.
Diese Hemdsärmeligkeit hätte sich gerächt, wäre das, was hier zu sehen ist, tatsächlich ein Unfall gewesen. Für einen echten Unfall sind die beiden „Opfer“ jedoch all zu dekorativ drapiert, und bei jenem im Bildvordergrund meint man sogar einen Anflug von verschmitztem Grinsen zu entdecken. Was motiviert wohl dazu, für ein Erinnerungsfoto einen Unfall vorzutäuschen? Ist es purer Übermut am Ende eines schadlos überstandenen Ausflugs? Das anonyme Album gibt darüber keine Auskunft, es bleiben also nur Spekulationen. Nimmt man das heimliche Motto der Knipserfotografie – „wo fotografiert wird, ist es schön“ – ernst, so bedeutet diese Aufnahme: hier ist es schön, weil der Unfall nicht wirklich passiert ist. Fotografiert wurde eigentlich die Abwesenheit eines Unfalls.
Das Fotografieren von richtigen Unfällen hatte zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits Tradition, insbesondere im Rahmen der polizeilichen Ermittlungsarbeit. Kein geringerer als der bei der Arbeiterversicherungsanstalt in Prag beschäftigte Franz Kafka konstatierte 1909: „Die photographischen Aufnahmen sollen […] nach Unfällen die charakteristische Situation festhalten, welche zum Unfall geführt hat“ - denn so könne die Erkenntnis der unfallbewirkenden Momente wesentlich gefördert werden.
Gefördert wurde durch Unfälle auch die Schaulust. Unfallorte gerieten zur Bühne für ein neugieriges Publikum, wie zahlreiche fotografische Aufnahmen aus der Frühzeit der Motorisierung bezeugen. Wenn heutzutage Unfälle als alltägliche Folgewirkungen des Massenverkehrs gelten, so war in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts der Schrecken darüber, dass der technische Fortschritt auch massive Gefahren mit sich bringt, noch weit verbreitet. Vor allem auf dem Land war das Straßennetz den neuen, schnellen Fahrzeugen noch kaum angepasst, ebenso wenig wie das Verhalten der Menschen. Der motorisierte Städter gab damals eine beliebte Figur für Karikaturen und Witze ab: Unheil und Gefahren bringend, brach er in die ländliche Idylle ein. Die hier abgebildete Fotografie könnte auch als ein ironischer Verweis auf dieses Image gemeint sein.



Dieser Text erschien erstmals als:

Susanne Breuss: Das Spiel mit der Schaulust (= Fotoglosse schwarz & weiß). In: Wiener Zeitung Extra, 14.3.2009. S. 2.


Mittwoch, 9. Oktober 2013

TERMINSACHE NR. 44: Salongespräch mit Hermann Bausinger



Salongespräch mit Hermann Bausinger
Donnerstag, 10. Oktober 2013, 18 Uhr
Österreichisches Museum für Volkskunde
1080 Wien, Laudongasse 15-19

Ankündigungstext:

Mit Hermann Bausinger, von 1960 bis 1992 Direktor des „Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft", begrüßen wir einen der renommiertesten und einflussreichsten Vertreter der Volkskunde/Europäischen Ethnologie in Wien.
Der Name Bausinger ist untrennbar mit der oft als „Tübinger Schule" bezeichneten Neuausrichtung und damit der ab den 1960er Jahren erfolgten Öffnung und Erweiterung der Volkskunde zu einer gegenwartsbezogenen empirischen Alltagskulturforschung verbunden. Seither untersuchen Fachvertreter und -vertreterinnen aktuelle ebenso wie „klassische" Gegenstände und Fragestellungen unter neuen theoretischen und methodischen Perspektiven.
In der Podiumsdiskussion mit Hermann Bausinger, die den Auftakt des von Brigitta Schmidt-Lauber geleiteten Kolloquiums des Instituts für Europäische Ethnologie der Universität Wien zum Thema „Fachgeschichte(n)" darstellt, werden fachgeschichtliche Stationen und Implikationen der deutschsprachigen Nachkriegsvolkskunde erörtert, aber auch Situation und Tendenzen der heutigen Disziplin zur Sprache kommen. Beteiligt an diesem Dialog „zwischen den Generationen" mit dem Doyen der Volkskunde sind neben Univ.-Prof. Brigitta Schmidt-Lauber auch Univ.-Ass. Jens Wietschorke sowie Studierende der Europäischen Ethnologie.
Im Anschluss laden das Institut für Europäische Ethnologie und das Österreichische Museum für Volkskunde zu einem Buffet.



Freitag, 4. Oktober 2013

TERMINSACHE NR. 43: Fashion, Consumption and Everyday Culture



An der Universität Salzburg findet vom 24. bis 26. Oktober 2013 eine Konferenz zum Thema "Fashion, Consumption and Everyday Culture in the Soviet Union between 1945 and 1985" statt. Unter anderem geht es um Kleidung und Identitätspolitik sowie um Subkulturen. Nähere Infos und Programm auf hsozkult.


Donnerstag, 3. Oktober 2013

Dienstag, 1. Oktober 2013

DRUCKSACHE NR. 23: Schnittstelle Alltag


Ueli Gyr
Thomas Hengartner (Hrsg.)
Schnittstelle Alltag
Studien zur lebensweltlichen Kulturforschung
Ausgewählte Aufsätze
2013, 446 Seiten, br., 34,90 €, ISBN 978-3-8309-2915-4, E-Book-Preis: 30,99 €

„Unsere besondere (volkskundliche) Zuständigkeit sehe ich genau da: qualitative Durchdringung kulturaler Alltäglichkeit in gesellschaftlichen Mikrobereichen.“



Ankündigungstext:

Der Alltag ist nicht nur grau, monoton und bedrückend. Wer ihn als Erfahrungsraum analysiert, stösst auf bunte und komplexe Lebenswelten mit populären Handlungsnormen, Traditionen und Deutungen. Eine Auswahl von alltagskulturellen Themen, mit denen sich der Zürcher Volkskundler Ueli Gyr während Jahrzehnten beschäftigt hat, belegen dessen breites Forschungsfeld und das Sensorium für Entwicklungen in aktuellen Debatten. Inhaltlich gruppiert führen seine Beiträge in die Brauchpraxis, in die Migrations-, Tourismus-, Stadt- und Nahrungsforschung. Andere behandeln Fachidentität und Feldforschung in der Schweiz oder richten sich auf nonverbale Kommunikation sowie Symbolstrukturen am Beispiel von Heidiland und Schweizerkreuz. Regionalkultur und die Bedeutung von Kitsch abseits einer Geschmackslogik verraten neue Zugänge und Schnittstellen. Die originellen Forschungen verpflichten sich dem Detail wie dem Ganzen – sie bleiben eigenständig und dringen in die Ordnung vieler Alltäglichkeiten ein.


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