"Wir wurzeln alle im Alltage.
Seine Gewohnheiten machen für die
meisten schlechthin das Leben aus.
In diesem Alltag, den bloss der unbesonnene
Élegant des Geistes bespöttelt, liegt etwas
sehr Grosses ... liegt unsere Cultur."
Michael Haberlandt: Cultur im Alltag. Wien 1900.



Freitag, 8. März 2013

ANSICHTSSACHE NR. 15: Dirndl, Jeans und Seidenstrumpf im Volkskundemuseum Graz


Wummkittel, wärmender Unterrock
Preding, Anfang 20. Jahrhundert,
Foto: UMJ / Ursula Grilnauer


Seit 2. März 2013 ist im Volkskundemuseum Graz/ Universalmuseum Joanneum die von Eva Kreissl kuratierte Ausstellung "Dirndl, Jeans und Seidenstrumpf. Was Kleidung aus uns macht" zu sehen (bis 1. Dezember 2013).
Das Volkskundemuseum wird heuer 100 Jahre alt - ein Anlass, um mit der Kleidung einen der wichtigsten Sammlungsschwerpunkte genauer unter die Lupe zu nehmen. In der Ausstellung geht es um den Umgang mit Kleidung, ihre Materialität und ihre semantischen Bedeutungen. Sie dechiffriert soziale Codes und Werthaltungen ebenso wie sie die Entwicklung vom ideologischen Kampf um die Tracht zu modischem Wohlgefallen verfolgt. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Bedeutung von Kleidung im Alltagsleben - Specials gibt es zum Dirndl, zu Jeans und zur schwarzen Lederjacke.

Ich hatte zwar noch keine Gelegenheit, die Ausstellung zu besichtigen - fest steht aber schon jetzt, dass der oben abgebildete "Wummkittel", ein wärmender Unterrock aus dem frühen 20. Jahrhundert, zu meinen Lieblingsexponaten zählen wird: Ein schönes Beispiel für das lange Zeit übliche Bestreben, auch noch kleinste Reste von Materialien zur Anfertigung nützlicher Dinge zu verwerten bzw. umzunutzen.  

Ausstellungswebsite 

 

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