"Wir wurzeln alle im Alltage.
Seine Gewohnheiten machen für die
meisten schlechthin das Leben aus.
In diesem Alltag, den bloss der unbesonnene
Élegant des Geistes bespöttelt, liegt etwas
sehr Grosses ... liegt unsere Cultur."
Michael Haberlandt: Cultur im Alltag. Wien 1900.



Samstag, 6. Juli 2013

ANSICHTSSACHE NR. 32: Kleidersachen



  p-dress:

Photographe anonyme - Coiffe (vers 1880) 13,9x10. Galerie Lumière des Roses


Kaum hat der Sommer begonnen, verschwindet in den Kleidergeschäften via Abverkauf die sommerliche Ware und es werden die Herbst- und Wintersachen in die Regale geräumt. Ein deutliches Zeichen dafür, dass Kleidung in unserer Gesellschaft in hohem Ausmaß an Mode und die damit verknüpften Marktmechanismen gebunden ist. Angesichts der oft uniformen Masse an "Saisonware" und deren schneller Entwertung kommt einem dabei leicht der Blick für die enorme Vielfalt an Kleidung abhanden. Wer sich lieber darauf besinnt, anstatt in der Julihitze in stickigen Umkleidekabinen die neuesten Daunenmäntel und Rollkragenpullover anzuprobieren, kann das zum Beispiel in den angenehm kühlen Räumen von Museen mit einschlägigen Sammlungen oder Sonderausstellungen machen. Ebenfalls dazu geeignet, der Ausweitung des Horizonts ein wenig auf die Sprünge zu helfen, sind Bilderblogs wie Kleidersachen der Textilkünstlerin und ausgebildeten Kulturwissenschaftlerin Beatrice Oettinger, die hier eine große Bandbreite an Kleidung versammelt - von Kunst und Mode über Tracht und Maskierung bis hin zu ganz alltäglichen oder auch ganz ungewöhnlichen textilen und sonstigen Körperhüllen. Einiges davon stammt von ähnlichen Blogs wie p-dress oder textilesystematisms.


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