© Archiv
Susanne Breuss
|
Großer und kleiner Mann, selig vereint beim Spiel mit einer
Miniatureisenbahn – eine geradezu „klassisch“ anmutende Vater-Sohn-Idylle (oder
handelt es sich um Großvater und Enkel?), aufgenommen um 1960. Ein Foto, das
nicht nur familiäres Glück vermittelt, sondern auch –
vielleicht mit einem kleinen Schuss Ironie versehen? – zum Ausdruck bringt:
Hier sind richtige Männer am Werk.
Dabei galt die Beschäftigung mit Miniatureisenbahnen lange Zeit überhaupt nicht als männlich. Bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein war es für einen erwachsenen Mann kaum möglich, sich zu solch einer Leidenschaft zu bekennen, ohne dadurch seine bürgerliche Reputation aufs Spiel zu setzen, als infantil oder senil abgestempelt zu werden. Miniatureisenbahnen galten damals ausschließlich als Kinderspielzeug – was einschlägig interessierte Erwachsene dazu nötigte, sich in Geheimbünden ähnelnde Clubs zu flüchten. Erst ab den zwanziger Jahren wurden öffentliche Modellbahnvereine gegründet und Ausstellungen durchgeführt, außerdem erlebte die Branche der Spielzeug- und Modelbahnhersteller einen starken Aufschwung. Als dann um 1935 mit Firmen wie Märklin das Zeitalter der Kleinspurbahnen zu populären Preisen begann, entwickelte sich die „Tischbahn“ zum ganzjährigen Spiel für Vater und Sohn.
Ihren Ursprung hat die Miniatureisenbahn freilich noch früher und sehr wohl im „männlichen“ Reich der Technik und Ingenieurskunst. Und zwar im Jahr 1797, im Wohnzimmer des Engländers Richard Trevithick, wo die von ihm erfundene Dampflokomotive zunächst als Modell auf einer kleinen Gleisbahn fuhr.
Dabei galt die Beschäftigung mit Miniatureisenbahnen lange Zeit überhaupt nicht als männlich. Bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein war es für einen erwachsenen Mann kaum möglich, sich zu solch einer Leidenschaft zu bekennen, ohne dadurch seine bürgerliche Reputation aufs Spiel zu setzen, als infantil oder senil abgestempelt zu werden. Miniatureisenbahnen galten damals ausschließlich als Kinderspielzeug – was einschlägig interessierte Erwachsene dazu nötigte, sich in Geheimbünden ähnelnde Clubs zu flüchten. Erst ab den zwanziger Jahren wurden öffentliche Modellbahnvereine gegründet und Ausstellungen durchgeführt, außerdem erlebte die Branche der Spielzeug- und Modelbahnhersteller einen starken Aufschwung. Als dann um 1935 mit Firmen wie Märklin das Zeitalter der Kleinspurbahnen zu populären Preisen begann, entwickelte sich die „Tischbahn“ zum ganzjährigen Spiel für Vater und Sohn.
Ihren Ursprung hat die Miniatureisenbahn freilich noch früher und sehr wohl im „männlichen“ Reich der Technik und Ingenieurskunst. Und zwar im Jahr 1797, im Wohnzimmer des Engländers Richard Trevithick, wo die von ihm erfundene Dampflokomotive zunächst als Modell auf einer kleinen Gleisbahn fuhr.
Der vollständige Text erschien als:
Susanne Breuss: Lernhilfe in Sachen Technik (= Fotoglosse schwarz & weiß). In: Wiener Zeitung Extra, 5./6. Mai 2012. S. 11.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen