Foto: Christa Knott © Österreichisches Museum für Volkskunde
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Der Höllengesandte ist eine Maske aus einem Nikolausspiel des späten 19. Jahrhunderts, er besteht aus geschnitztem Holz und stammt aus Krimml (Salzburg).
Er treibt sein Unwesen in den Sammlungen des Österreichischen Museums für
Volkskunde – zu sehen ist er dort derzeit in der Sonderausstellung:
„Weihnachten – Noch Fragen?“ (bis 3. Februar 2013)
"Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert kamen Nikolaus und Krampus am Vorabend des Heiligenfestes in die Häuser. Der Gabenbringer Nikolaus entlieh als Bischof seine Kleidung dem kirchlichen Fundus. Der Krampus, der den Kindern mit der Rute drohte, trug ein Kostüm aus Fell oder Stoff und eine Maske mit Hörnern. Als 'gefallener Engel' hatte er oft Flügel und jedenfalls eine Kette als abschreckendes Exempel der ewigen Verdammnis der in der Hölle angeketteten Unbußfertigen. Das ungleiche Paar trat aber nicht nur beim Einkehrbrauch auf, es gab auch kirchlich forcierte Nikolausspiele, in denen die teuflischen Heerscharen auftreten. Zahlreiche biblische und liturgische Anspielungen darin lassen auf eine Entstehung in katholischen Kreisen schließen. Beim Mitterndorfer Nikolausspiel war wohl das Benediktinerkloster Admont in der Steiermark federführend. Eine Szene, die Bettlerbeichte, weist auf die schädlichen Wirkungen des Alkohols hin. Im Evangelium des Nikolaustages heißt es: 'Nehmt euch in acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren ...' (Lk. 21,34)."
Helga Maria Wolf: Weihnachten. Kultur & Geschichte. Wien/Köln/Weimar 2005.
(siehe auch hier)
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