"Wir wurzeln alle im Alltage.
Seine Gewohnheiten machen für die
meisten schlechthin das Leben aus.
In diesem Alltag, den bloss der unbesonnene
Élegant des Geistes bespöttelt, liegt etwas
sehr Grosses ... liegt unsere Cultur."
Michael Haberlandt: Cultur im Alltag. Wien 1900.



Sonntag, 9. Dezember 2012

TERMINSACHE NR. 3: Tagung "Traveling Fashion"


Im Wella-Museum in Darmstadt (D) findet von 23. bis 24. Jänner 2013 eine internationale Tagung zum Thema "Traveling Fashion. Styles, Diversity, Globalization" statt.

Aus dem Ankündigungstext:
"Globalisierung der Mode wird oft als ein vereinheitlichender Vorgang verstanden – als gingen die gegenwärtigen Modeströmungen erdumspannend in die gleichen Richtungen. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass die angeblich weltweiten Trends zahlreichen Brechungen unterliegen: Die scheinbar identischen Modezeichen, -objekte und Frisuren lösen sich in eine Vielzahl unterschiedlicher, vom jeweiligen kulturhistorischen Kontext abhängiger Phänomene auf.
Der Begriff Traveling Fashion schließt an James Cliffords Ansatz der „Traveling Cultures“ an und stellt Mode in den Kontext von Mobilität und Prozesshaftigkeit kultureller Praktiken. Fixierungen von Kultur, etwa mit ethnischen Zuschreibungen, geraten in Bewegung und verschwimmen. Das Thema der Tagung sind die Ent- und Neukontextualisierungen, die aus der transkulturellen Zirkulation von Moden entstehen.
Ausdrücklich werden nicht kostümgeschichtliche Entwicklungen aufgezeigt, sondern der Modebegriff selbst soll hinterfragt werden. In Europa konzentriert sich alles in dieser global agierenden Branche auf das Spektakel rund um die Haute Couture, sei es durch Abgrenzung oder Affirmation. Nicht selten werden für diese Inszenierungen konventionelle Ethnisierungen und geschlechtsspezifische Stereotypisierungen aufgerufen. Wird Mode hingegen als ein Konzept betrachtet, das Körper, Kleidung und Raum zusammendenkt, rücken politische und wirtschaftliche Dimensionen wie etwa Kolonisierungs- und Globalisierungsprozesse in den Blick. Unterschiedliche transkulturelle Austauschprozesse und Entwicklungen lassen sich so differenzierter beschreiben.
Damit eröffnen sich neue Perspektiven nicht zuletzt auf Modeformen jenseits der Haute Couture. Eine große Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Sichtbarkeit durch Social Media, Printmedien und Fashion-Blogs. Nicht zuletzt die Regulierung von Aufmerksamkeitskanälen stellt einen zentralen Machtmechanismus dar."

Infos + Programm hier

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