© Archiv Susanne Breuss
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Ein schmaler, von Geschäftsportalen und Auslagen gesäumter
Durchgang, in den gleißendes Sonnenlicht fällt, ohne ihn vollständig dem
Schatten zu entreißen: Schauplatz dieser Aufnahme aus der Zeit um 1960 ist die
Wiener Innenstadt. Es handelt sich um den so genannten Schmeckenden Wurm-Hof,
ein Durchhaus zwischen Lugeck und Wollzeile.
Der rätselhafte Name geht auf eine alte Sage zurück, nach
der einst im Keller des ursprünglich hier stehenden Gebäudes ein lindwurmartiges
Ungeheuer entdeckt worden sein soll, das einen bestialischen Gestank
verströmte. Von da an wurde das Haus Schmeckender Wurm-Hof genannt – dem
damaligen Sprachgebrauch entsprechend war mit „Schmecken“ Riechen, in diesem
Fall also Stinken gemeint.
Text:
Die vollständige Fassung dieses Textes erschien als:
Susanne Breuss: Wo der Lindwurm hauste (= Fotoglosse schwarz & weiß). In: Wiener Zeitung Extra, 15./16. Dezember 2012, S. 43.
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