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Seit September 2012 sendet Ö1 im Rahmen von Leporello die von Wolfgang Popp in Zusammenarbeit mit
dem Wien Museum und dem Technischen Museum Wien gestaltete Jahres-Serie
„Zum Greifen nah. Gegenstände erzählen Geschichte“, in der ausgewählte Alltagsdinge
aus den Sammlungen der beiden Museen porträtiert werden.
Passend zum Opernball gibt es heute einen Rückblick auf die Sendung vom 17. September 2012, die sich in das Jahr 1902 begab und einer Ballspende in Form eines Geschäftsportals mit Warenauslage gewidmet war (Interview mit Susanne Breuss).
Als Damenspende erschien ein Schaufenster vermutlich deshalb als besonders geeignet, weil damals den Frauen eine immer wichtigere Funktion als Konsumentin zukam und sich die Auslagengestaltung daher verstärkt an den - tatsächlichen oder vermeintlichen - Bedürfnissen bzw. Interessen der weiblichen Kundschaft orientierte.
Die Rolläden dieser Miniatur-Schaufenster lassen sich übrigens hinaufziehen, darunter ist dann allerdings kein Warenangebot zu sehen, sondern das Musik- und Tanzprogramm des kaufmännischen Balls. Die Tatsache, dass diese Ballspende in der Form des Portals eines kleinen Geschäfts gestaltet ist, verweist auf den spezifischen Wiener Hintergrund: Hier dominierten nämlich die Kleinbetriebe, große Warenhäuser gab es im Unterschied zu Städten wie Berlin, Paris, London oder New York eher wenige und diese hatten auch vergleichsweise bescheidene Dimensionen.
Texte:
Susanne Breuss: Window Shopping. Eine Fotogeschichte des Schaufensters (Ausstellungskatalog Wien Museum). Wien 2010.
Susanne Breuss: Exponierte Waren. Zur Entwicklung der modernen Schaufensterkultur im 19. und frühen 20. Jahrhundert. In: Forum Ware. Internationale Zeitschrift für Warenlehre 38 (2010) 1-4. S. 51-55.
Susanne Breuss: Bühnen der Warenwelt. Seit dem 19. Jahrhundert ist die attraktive Gestaltung von Schaufenstern ein wichtiges Mittel der Kundenwerbung. In: Wiener Zeitung Extra, 28.11.2009. S. 5.
Daniel Kalt: Prachtvolle Weihnachtsvitrinen. Im Schaufenster zeigen sich Geschäfte von ihrer besten Seite. In: Die Presse, 9.12.2010.
Text auf Die Presse online
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