"Wir wurzeln alle im Alltage.
Seine Gewohnheiten machen für die
meisten schlechthin das Leben aus.
In diesem Alltag, den bloss der unbesonnene
Élegant des Geistes bespöttelt, liegt etwas
sehr Grosses ... liegt unsere Cultur."
Michael Haberlandt: Cultur im Alltag. Wien 1900.



Sonntag, 27. Januar 2013

TERMINSACHE NR. 14: Krippe und Krise


Vortrag: 

Birgit Johler und Magdalena Puchberger: Krippe und Krise. Dimensionen einer Volkskunst
Donnerstag, 31. Jänner 2013, 18 Uhr 

Österreichisches Museum für Volkskunde  

Ankündigungstext: 
Der Vortrag beleuchtet bislang kaum beachtete Aspekte der von Volkskundemuseen seit jeher und mit Vorliebe gesammelten Miniaturwelten. Lange als „Volkskunst" präsentiert, erfuhr die Krippe und die ihr angelagerten Praktiken (Krippenlieder, Krippenspiele) im Verlauf der 1930er Jahre eine veränderte Aufmerksamkeit und Bedeutungsverschiebung. Schwierige ökonomische Verhältnisse, nationale und völkische Strömungen und letztlich ein neues, mit Religion verflochtenes politisches System, welches Heimat und Volkstum, Authentizität und Eigenes als Leitkategorien setzte, verhalfen der Krippe zu einer Konjunktur. Die volkskundlichen, heimatpflegerischen und volksbildnerischen Zirkel waren an dieser Entwicklung wesentlich beteiligt.
Die Krippe bildet also den Ausgangspunkt für den Versuch einer mehrstimmigen Beschreibung dieser krisenhaften Zeit. Sie eröffnet anheimelnde und moralisch anleitende Gefühls- und Sehnsuchtsräume und kann jenseits der Kategorisierung als „Volkskunst"-Objekt auch als konkrete Krisenbewältigungsstrategie gelesen werden.


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